Über mich / Philosophie. Wie alles begann. Welche Ideen sich u.a. bis heute entwickelten und ich realisierte.

Mein Name ist Marc Troellsch. Ich bin seit über 30 Jahren dem Brieftaubensport in vielen Funktionen verbunden. Einige Sportfreunde aus dem In- und Ausland kennen mich. Die mich noch nicht kennen oder besser kennenlernen wollen - haben hier nun die Möglichkeit in dieser Rubrik mehr über mich, mein Tun und Handeln aus den vergangenen Jahrzehnten zu erfahren. Haben Sie Zeit und Lust? Dann kann es losgehen ...

1982 bin ich zum erstenmal mit Brieftauben in Berührung gekommen. Mein Vater nahm mich als Kind mit zum Taubenschlag. Die Taubenschlag - Anlage befand sich im schönen Düsseldorfer Stadtteil Hassels. Auf dieser Schlaganlage feierten mein Onkel und Mentor Adolf Glasmacher mit meinem Vater Hermann Troellsch in der Zeit von 1968 bis 1973 die größten Erfolge mit der Schlaggemeinschaft Glasmacher & Troellsch. Zur damaligen Zeit gab es alleine nur in Düsseldorf über 400 Brieftaubenliebhaber. Die Konkurrenz war groß und der Stellenwert in Punkto Brieftaubensport enorm. Mein Vater war der Züchter und mein Onkel der Spieler - der die Reisetauben perfekt betreute. Das passte gut zusammen. Mehrmals RV Meister, Kreismeister und Bezirksmeister sind erreicht worden. 59 Tauben gesetzt und alle 59 Tauben flogen bei einem Wettflug einen Preis !!! Bis heute in Düsseldorf und Umgebung unerreicht. Einer der schönsten 1. Konkurse war sicherlich der erste Platz beim Olympia Flug von München 1972. Dieser Erfolg war auch bei der DBA (Deutsche Brieftauben Ausstellung) im Historienstand zu sehen, ausgestellt und die Goldmedaille zu bestaunen. 

Hier 3 Bilder davon:

1975 zog sich Adolf Glasmacher - bedingt durch wachsende Luftprobleme (Taubenstaub) - aus dem Brieftaubensport zurück. Mein Vater spielte auch nicht weiter und blieb zwar Brieftaubenzüchter, aber ohne an der "Reise" teilnehmen zu wollen. Jeden Tag sich mit den Tauben beschäftigen und daraus zu züchten - war seine Passion. Besuche bei Brieftaubenfreunden und Fachsimpeln - bestimmten die darauf folgenden Jahre.

Wie am Anfang geschrieben - hatte ich beginnend der 80' er Jahre die ersten Kontakte mit Brieftauben - bei meinem Vater im Taubenschlag. Ich war sofort begeistert, infiziert und wollte dann auf meinem Drängen hin 1986 in den Brieftaubenverein "Lot jon wiet well" (Lass es gehen wie es will) - der an der Reisevereinigung Düsseldorf-Benrath angeschlossen war - unter dem Schlagnamen "Marc Troellsch" eintreten. Mein Vater mochte nicht aktives Mitglied werden und lieber weiter "nur" im Hintergrund züchten. 1987 habe ich dann "alleinverantwortlich" an der Jungtaubensaison teilgenommen. Die Erfolge waren mäßig. Die "alte" Linie von Glasmacher & Troellsch waren damals verkauft und an Brieftaubenfreunde abgegeben worden. Ich probierte es mit "anderen" Tauben - aber es funktionierte nicht. Sicherlich auch durch meine damalige Unerfahrenheit bedingt. Ende1989 kaufte mein Vater für mich die kompletten Tauben des sehr gut spielenden Schlag "Nöhring & Sohn" aus Düsseldorf auf. Diese hatten aus privaten Gründen den Brieftaubensport aufgegeben. Mit diesen Tauben und dessen Nachzucht kamen bei der Jungtaubensaison 1991 die ersten nennenswerte Erfolge. Spitzenplatzierungen und gute Preisausbeute stellten sich ein. Ich errang mit der Jungtaube DV-7874-91-199 ein Sohn aus dem "Nr.14" - den bis dato größten Erfolg. Dieser "Nr.14" war bekannt in Düsseldorf und Umgebung - da dieser fahle Vogel jedes Jahr 12 bis 13 Preise mit Spitze flog. Der Sohn aus "Nr.14" den erwähnten "199" wurde 2. beste Jungtaube 1991 im Kreisverband mit 5/ 5 Preise und 400 AS Punkte - gegen 7000 Jungtauben. Der "199" wurde mein erster ganz großer Stolz. Man muss bedenken, dass es damals keine verdunkelten oder belichteten Jungtauben gab, und das die Chancengleichheit höher war als heute. Sogar mit Gummiringen - die in die Hülsen mussten - für die Stempeluhr (Alte Holz Benzing Uhr - habe ich heute noch als Andenken) zum registrieren der Ankunftszeit - wurden noch verwendet. In den nächsten Jahren hielt das elektronische System Einzug und die Registrierung und Auswertung der Moderne veränderte vieles. Natürlich auch einiges zum positiven. 1996 war das letzte Jahr, wo ich die Tauben mit meinem Vater an der alten Schlaganlage von Glasmacher & Troellsch halten konnte. Der 99 Jährige Pachtvertrag mit der Stadt Düsseldorf war abgelaufen und man bebaute das Grundstück mit Häusern neu. Wo Brieftauben über Generationen (angefangen von meinem Opa bis 1996) ihr Zuhause hatten. Wir suchten also dann eine Möglichkeit den Brieftaubensport woanders weiter fortführen zu können. Und zwar so, dass ich mich um die Reisetauben weiter kümmerte und mein Vater betreute überwiegend weiter die Zuchttauben. Nur fortan mit dem Schlagnamen "Troellsch & Sohn". Mein Vater wurde - nun wieder nach meinem Wunsch - ein aktives Mitglied. Im Nachbarstadtteil Düsseldorf - Eller auf dem "Brenger Hof" sind wir fündig geworden. Das besondere am "Brenger Hof" war, dass auf diesem Gelände im gesamten Abstand von 100 m. fünf weitere Brieftaubenzüchter- und Spieler den Sport betrieben. Die ersten Tauben die auf dem "Brenger Hof" landeten, waren auch meist die ersten Tauben in der Spitze der Reisevereinigung "Düsseldorf 1891". Es waren tolle und spannende Jahre. An diesem Ort konnte ich selbst dann die größten Erfolge feiern. Aber der Reihe nach. 1997 war mein ganzer Stolz der "310" - ein jähriger Vogel - der den Adolf Glasmacher Pokal mit einer vorbenannten jährigen Taube mit 10 Preise gewann. Und das der Pokal von meinem Onkel war und ich den noch gegen große Konkurrenz in der Reisevereinigung Düsseldorf gewinnen konnte -  war einfach nur schön. Mein Onkel erzählte mir ab 1990 sehr viel aus seiner aktiven Zeit im dem Brieftaubensport. Gerade die Geschichten von ihm aus den Jahren 65 bis 73 begeisterten mich nachdrücklich. Adolf Glasmacher war nicht nur ein "Fuchs" - nein - auch ein liebenswerter Mensch. Er konnte mit seinem Humor die Menschen begeistern und hatte auch eine besondere Gabe im Umgang mit Tieren. Er verfolgte mit Interesse meine Entwicklung im Brieftaubensport weiter und gab mir immer mal Tipps. Trotzdem wusste ich, dass ich meinen Weg gehen und meine eigenen Erfahrungen machen musste.

1998 war ein prägendes Jahr. Ein Jahr wo wir durch den Zukauf von 8 Tauben aus dem Zuchtschlag von Louis van Loon aus Poppel (Belgien) die Tauben gefunden haben - die mich nun endgültig in die absolute Spitze der RV und Fluggemeinschaft brachten. Pfeilschnelle Tauben die vieles konnten. Normale bis schwere Flüge, aber die bei verkrachten Flügen mit Konkursdauer von über 5 bis 6 Stunden oder über Nacht ihre Probleme damit hatten und teilweise nicht mehr nach Hause gekommen sind. Daher musste ich mir mit Kreuzungen noch eine gewisse Härte in die van Loon Tauben züchten. Das hat dann auch sehr gut in den darauf folgenden Jahren mit den Linien van Dyck, Hofkens, Deleus, Engels, Janssen und Desmet Tauben geklappt. Ich habe Anfang 2000 sehr gut gespielt und mir mit dem Schlag Troellsch & Sohn einen Namen gemacht. Es war aber alles mit sehr viel Arbeit verbunden und das Privatleben hat auch darunter gelitten. Sie müssen sich vorstellen, dass ich 25 km weit fort von der Schlaganlage in Düsseldorf - Eller wohnte. Das hieß - ich bin jeden Tag 4 x 25 km gefahren(Morgens und Abends wurde trainiert) - um die Brieftauben zu versorgen. Auf Top Niveau zu kommen und dann schließlich dieses Niveau auch zu halten - dafür musste man einiges tun. Für mich gab es damals fast nur den Brieftaubensport, Arbeit, Essen/Trinken und schlafen. Am Wochenende wurde nach dem Einsetzen im Vereinsheim noch paar Bier getrunken. Weiter ging es in Kneipen oder Discotheken und dann nach kurzem Schlaf - war man schon wieder auf der Anlage um die Rückkehr bzw. Ankunft der Reisetauben vorzubereiten. Hier mal paar Beispiele vor ca. 20 Jahren von einigen fotografierten Brieftauben:


Von den oben gezeigten Tauben leben heute altersbedingt keine mehr - aber mit u.a. diesen Tauben machte es damals Spaß. Wie bereits erwähnt war die ganze Arbeit sehr intensiv und die ewige Fahrerei nervte irgendwann. Wenn dann noch der Neidfaktor bei den sogenannten "Sportfreunde" durch deine Erfolge steigt - wird die eigene Motivation immer weniger. Aber auch wichtige Dinge im Leben wie Liebe, Familie und Beruf spielten immer mehr eine größere Rolle und so zog ich mich aus der zeitintensiven "Profibetreuung" meiner Reisetauben zurück. Ich wollte nicht mehr täglich und mit hohen Einsatz verbunden mit viel Zeitaufwendung mein Leben bestimmen lassen. Mein Vater - der seit 1953 immer Brieftauben besessen hat - war aber weiter täglich mit den Tauben beschäftigt. Eine Lebensaufgabe und seine Brieftaubenfreunde im täglichen Kontakt und Austausch war seine Freude. Die Reisetauben kamen nur noch sporadisch und ohne System zum Freiflug raus. Mein Vater war lieber weiter derjenige, der sich lieber mit den Zuchttauben beschäftigte. Die persönlichen Erfolge blieben natürlich aus und ich verabschiedete mich - ab meinen Umzug in das 50 km entfernte Gevelsberg - gänzlich vom aktiven Reisegeschehen. Trotzdem hatte ich immer weiter Kontakt zu Brieftaubenzüchtern. Ich hatte mir z.B. angeeignet mit entsprechenden Equipment in einem gewissen Maße die Brieftauben selbst auf Krankheiten untersuchen zu können. Meine Laborausbildung war eine Basis, aber ich bildete mich weiter mit Büchern und Praktikas vor Ort bei Tierärzten Fachrichtung Kleinvögel aus. Ich war nach einer Lernphase selbst in der Lage die Tauben bakteriologisch, parasitologisch und mykologisch zu untersuchen und eine Diagnose zu stellen. Ich möchte hier nicht falsch verstanden werden, ich bin kein Tierarzt und ohne Qualifikation. Habe auch nicht die Fähigkeiten wie ein ausgebildeter Tierarzt im gesamten zu praktizieren - nein - aber es reichte aus - mit meinem nun vorhandenen Wissen und medizinischen Equipment und den dazugehörigen Laborergebnisse - eine sichere Diagnose stellen zu können. Sehen Sie mich als eine Art besserer Tierheilpraktiker - spezialisiert auf Brieftauben an. Mein Equipment war mehr als Standard, mobil und nicht Ortsgebunden. Einige Brieftaubenzüchter griffen auf meine Möglichkeiten und Wissen zurück. Ich habe aber auch selbst durch viele Besuche und Untersuchungen bei Züchtern vor Ort viel Erfahrung sammeln dürfen. Ich sollte natürlich die Tauben untersuchen, die keine Preise flogen. Aber ich wollte auch speziell die Tauben zusätzlich mir unter die Lupe (Mikroskop) nehmen - die weit vorne in den Platzierungen lagen. Dabei kamen bemerkenswerte neue Erkenntnisse ans Licht, die meinen Wissen- und Erfahrungstand aufwerteten. 

Zurück zu meinen Tauben - zu meinem eingekreutzen van Loon Stamm. Ich wusste immer, wenn sich ein Brieftaubenliebhaber mit meinen Tauben beschäftigt und sie regelmäßig trainiert und versorgt - wird dieser Erfolg mit meiner Sorte haben. Ich wollte gerne, dass meine Nachzucht wieder die Möglichkeit bekommt - 1. Konkurse und zweistellige Preise zu fliegen. Mir gleichzeitig für die Zukunft eine Linie aufbaue - die hart auf Herz und Nieren in kürzester Zeit getestet wird und ich Zuchttechnisch die richtigen Entschlüsse dadurch treffen konnte. Mochte eine Taubenlinie schaffen, die auf allen Distanzen (100 bis 700 km) und allen Reiserichtungen ganz vorne konstant dabei und für das deutsche Reisesystem perfekt geschaffen sind. 

2008 produzierte und moderierte ich nicht nur die DVD "Expertenrunde 2008" im Stadion der "Bay Arena" zu Leverkusen. (Meine Gästen waren Theo Lehnen, Klaus Stieneker, Friedhelm Menne und der welbekannte Tierarzt Dr.Henk de Weerd). Sondern hatte auch in diesem Jahr eine besondere Idee, die maßgeblich dazu beigetragen hat, dass aus der goldenen Blutlinie geworden ist - was sie heute ist. Ich gründete nämlich den ersten Rennstall im deutschen Brieftaubensport - nach Vorbild aus dem Galopprennsport. Ich nannte den Rennstall "Rennstall MRT" (MRT=Marc Rene' Troellsch). Der Galopprennsport ist bis heute meine zweite große Liebe betreffend Sport, Tiere, Faszination und Leidenschaft.

Die DVD "Expertenrunde 2008" mit Theo Lehnen, Klaus Stieneker, Friedhelm Menne und Dr.Henk de Weerd. (Mensch sah ich da noch Jung aus) Info: Die DVD gibt es nicht mehr zu kaufen und die Bilder sind vor 13 Jahren zwecks Werbung gemacht.

Ich rufte nun auch in diesem Jahr die "Besitzertaube" ins Leben und züchtete Jungtauben aus meinen Zuchtpaaren für dieses Projekt. Die dann bei verschiedenen Brieftaubenspieler in ganz Deutschland in das Training gehen sollten. Mit diesen Tauben sollten dann die "Brieftaubentrainer" an den Wettflügen in ihrem RV Programm teilnehmen. Ich schaltete eine Annonce in der Zeitschrift "Die Brieftaube". 120 Bewerbungen flatterten ins Haus. Von diesen 120 suchte ich mir nach meinem Auswahlverfahren 12 Brieftaubenliebhaber aus. Neben menschliche Sympathie und passende Chemie - waren alle zwölf - gute bis sehr gut spielende Brieftaubenkollegen. Ich wollte ausschließen, wenn die Besitzertauben nicht erfolgreich waren, dass es nicht an der Fähigkeit des "Trainierenden" gelegen war. Ich wollte für mich die perfekte und hart getestete Taube - eine Taube die auch bei unterschiedlichen Versorgungssystemen Spitze fliegen kann. Wie geschrieben - nun waren 12 außerwählte Brieftaubenspieler - die meine Tauben im beidseitigen Einverständnis trainieren sollten gefunden. Diese Brieftaubenkollegen bekamen Tauben von mir für die sie keine Anschaffungskosten etc. mittragen mussten. Eine schriftliche Besitzertauben - Vereinbarung wurde beschlossen. Die Tauben gingen beginnend der Saison im Besitz des trainierenden Züchters über. Damit dieser auch am Reisen laut Reiseordnung teilnehmen konnte. Es waren jetzt sozusagen "Besitzertauben" im Training. Die Tauben konnten Meisterschaften etc. auf dem Namen des Züchters erringen. Im gesamten eine Win-Win Situation. Wie habe ich nun die Tauben verteilt? Z.B. aus Paar A habe ich Jungtaube Nr.1 nach "Trainer" und Ort X und Jungtaube Nr.2 nach "Trainer" und Ort Y mit unterschiedlicher Reiserichtung abgegeben. Wenn die Nestgeschwister an beiden unterschiedlichen Orten und an verschiedenen Wettflügen Leistung zeigten und sich durchsetzten - wurde aus den Eltern weiter gezüchtet. Normalerweise dauert so eine Testphase am eigenen Schlag 5 bis 10 Jahre - bei so einer harten Qualitätsauslese. Ich konnte aber durch das "Besitzertauben - System" dies viel schneller erreichen und schneller an das Ziel kommen. Die goldene Blutlinie entwickelte sich u.a. aus diesem System heraus. Dadurch ist die goldene Blutlinie auch in der Historie auf Herz und Nieren getestet. Das Projekt Rennstall MRT wurde nach 4 Jahren erfolgreich beendet.

In der Presse und in mehreren Zeitschriften (hier ein Beispiel) wurde über den Rennstall MRT geschrieben

Im Jahr 2010 organisierte Ralf Nisbach mit mir zusammen den "Kulturhauptstadtflug 2010". Ralf und ich waren im Vorstand der "IG Zukunft Brieftaubensport". Diese Interessengemeinschaft hatte sich 2008 gegründet und federführend haben wir beide neue Ideen entwickelt. Eine Idee war z.B. - wir wollten wieder - wie es ganz früher mit den sogenannten "Industrieflügen" schon war -  einen ganz großen Wettflug für alle Regionalverbände und Reisevereinigung im Ruhrgebiet und nahe Umgebung ins Leben rufen. Einen sogenannten "Ruhrgebietsflug". Wir nannten ihn aber in dem Jahr "Kulturhauptstadtflug" - da die größte Stadt im Ruhrgebiet - nämlich die Stadt Essen Kulturhauptstadt in 2010 war. Vorher mussten wir aber viel Überzeugungsarbeit bei den Regionalverbands - und Reisevereinigungsvorsitzenden leisten. Erstmal alle an einem Tisch zu bekommen war schon die erste Herausforderung - denn damals waren die Verbände nicht "grün" untereinander und jeder wollte seinen eigenen Weg gehen - sein eigenes Süppchen kochen. Trotzdem haben wir es nach vielen Gesprächen geschafft, dass alle Regionalverbände trotz vorheriger Unstimmigkeiten für einen gemeinsamen großen Flug zugestimmt hatten. Unser erstes Ziel war erreicht, dass gemeinsame wieder im Ruhrgebiet zu beleben und in der Hoffnung das alljährlich dieser Ruhrgebietsflug bestand hielt. Es folgte eine arbeitsintensive Zeit und Organisation. Funk, TV und Zeitungen berichteten intensiv darüber. Es war ein großer Erfolg und der Brieftaubensport war im Ruhrgebiet, in Deutschland und im Ausland wegen der Dimension des Wettflugs in aller Munde. Über 50.000 Tauben starteten am 18. Juli 2010 um 08.05 Uhr von Linz in Österreich (Linz war die Kulturhauptstadt 2009) Richtung Deutschland - Richtung Ruhrgebiet. Daher passte es auch so schön. Die Brieftauben bringen zusätzlich den Kulturhauptstadtgedanken von Linz nach Essen mit. Wir konnten stolz sein, denn die nächsten Jahre - bis heute werden die "Ruhrgebietsflüge" weiter ausgetragen. Niemand, kein Verband, kein Sponsor, kein anderer Verein oder sonst wer kann heute sagen, dass sie die Idee dazu hatten! Auch wenn sich wenige damit (heute noch) schmückten und noch nachher als Sponsor Profit daraus geschlagen haben oder das Jahr 2011 als "Neubeginn der Ruhrgebietsflüge" bezeichnen. Ohne uns - wären die Ruhrgebietsflüge heute nicht bzw. nicht in dieser Form und vielleicht noch immer nicht am existieren. Ein weiteres Projekt - nämlich einen Werbefilm für den Brieftaubensport zu machen - ist auch gelungen und kann noch heute auf You Tube unter "IG Zukunft Brieftaubesport Werbefilm" angeschaut werden. Auch der ausgeflogene "IG Zukunft Pokal" mit seiner auch auf YouTube zu sehenden "Auslosung" - ähnlich des Systems des DFB Pokal im Fußball -  war eine Idee, die heute noch, nur unter einem anderen Namen, ausgeflogen wird.

Treffen mit dem Organisationsteam von "Ruhr 2010" in Essen. R.Nisbach (links) und ich (rechts).

Nun wieder zurück zu meinen Brieftauben. "Goldikova" setzte ich Anfang 2012 in meinem Zuchtschlag. Die Besitzertauben Vereinbarungen wurden ordnungsgemäß beendet und nach 3 sensationellen erfolgreichen Jahren, begann ihre neue Karriere als Zuchtweibchen. Heute kann ich schreiben, dass ich froh war Goldikova trotz zahlreicher guter Angebote nicht verkauft zu haben. Es war zwar ein Risiko, denn damals wusste ich nicht, ob sie überhaupt ihre Qualität und Fähigkeiten weiter vererbt?  Aber in der Zucht enttäuschte Goldikova ebenso nicht und ich hatte dadurch das Glück eine außergewöhnliche Taube in der Zucht zu besitzen. (Details über Goldikova können Sie hier unter dem Menüpunkt "Goldikova" nachlesen). Mein Gefühl und die Entscheidung sie nicht zu verkaufen war also nicht falsch. 

Eine kurze Anekdote muss ich schreiben bezüglich zu ihren Namen bzw. wie ich eigentlich darauf gekommen bin. Neben Besitzer von Brieftauben habe ich auch Rennpferde - genauer englische Vollblüter die Galopprennen absolvieren. Meine erfolgreichsten Brieftauben gab ich den Namen nach den erfolgreichsten Rennpferden wie z.B. "Monsun" , "Tiger Hill", "Acatenango" oder halt "Goldikova". Das  Rennpferd Goldikova - war in dieser Zeit die beste europäische Stute. Sie gehörte den Aga Khan aus Frankreich. Als "meine" Goldikova in Deutschland bekannt wurde - fragten mich viele, ob das eine osteuropäische Brieftaube wäre und die Leistungen in Polen oder Russland erzielt worden sind - meine Antworten darauf kennen Sie jetzt auch. "Goldikova" erreichte ihre Erfolge in Deutschland - im Ruhrgebiet auf der Süd - Ost Richtung bei hohen Satzzahlen und starker Leistungsdichte wie nirgendwo in der BRD.

Namensgeberin "Goldikova". Die super Stute, die vor kurzem im Januar 2021 leider verstorben ist.

Die "Brieftaube" Goldikova wurde wie erwähnt in die Zucht gesetzt. Ihre Partner waren der "Speed 05" (während der Reise) der 10 x gesetzt wurde dabei 9 Preise mit den 2, 3, 11, 25, 28 etc. Konkurs , "Adlerflug" aus 2009. Der 1. Champion der Jährigen in der RV Bochum und 1. Champion der Vögel (Alt + Jährige) nach AS Punkte bei über 3000 gestarteten Tauben wurde. Leider ist Adlerflug früh an einer Vergiftung gestorben.  "Monsun" , "Tiger Hill"  und zuletzt sein Sohn "Silver Hill".

Zu "Monsun" möchte ich folgendes schreiben. Dieser Vogel war ein absoluter Glückskauf auf der Versteigerung der RV Ennepetal. Er flog in der RV Ennepetal in 2006 - 11 Preise und wurde somit 2. Champion der Vögel (Alte + Jährige). Ich staunte damals, dass der Besitzer für den guten Zweck der RV Kasse, diese Taube spendete. Was mir aber besonders gefiel, dass es ein Maydeck & Sohn Vogel mit guter Abstammung aus Neuss war. Maydeck war damals ein absoluter Leistungsschlag mit viel Spitze. Ich denke, dass die anwesenden Züchter das Potenzial dieser Taube nicht erkannt haben oder der Name "Maydeck" in Ennepetal kein Begriff war. Denn anders kann ich mir nicht erklären, warum ich "nur" bis 220 Euro bei der Versteigerung mitgehen musste, um den Vogel zu bekommen. Der "Monsun" wurde bei mir ein ausgezeichneter Zuchtvogel. Seine Söhne und Töchter flogen erste Konkurse. 

"Glückskauf" in Ennepetal der Vogel "Monsun" von 2004. Er starb mit 15 Jahren an Herzversagen

Ganz aktuell bin ich mir sicher, dass ich vor kurzem bei einer Internetauktion mir wieder so ein "Glückskauf" gelungen ist. Für "kleines" Geld ersteigerte ich einen wunderschönen 5 jährigen Vogel - der aus einem Sohn von "Wonder van Haacht" (geb.2001) und einer Tochter aus dem "Eurostar" (geb.1998) stammt. Für so eine Taube hätten Sie vor paar Jahren ganz tief in die Tasche greifen müssen. Aber in der heutigen Zeit - gerade wieder festzustellen - das lieber viel Geld für "Moderassen" ausgegeben wird. Sollen sie tun, aber ich weiß ganz genau, warum ich diesen Vogel mit den von mir versehenen Namen "Wonder van Star" für die Troellsch Breeding gekauft habe. Er wird als Paar 5 an "Lisakova" gepaart - eine Goldikova Tochter x "Silver Hill".


"Wonder van Star". Eurostar x Wonder van Haacht. Eine super Taube die hier jetzt züchtet. Schauen Sie in die Paarungsliste im Menü " Zucht 2021"

Das war jetzt ganz kurz mal aktuell bezüglich Neuerwerbung 2021. 

Gehen wir zurück in das Jahr 2013. In diesem Jahr wurde in einer Partnerschaft die German Racing & Breeding (GRB) gegründet. Die Geschäftsführung und Ausrichtung wurde zu meinem Aufgabenbereich und die GRB auf dem Brieftaubenmarkt nun tätig. Eine der Aufgaben war es - hilfreiche Ideen für Brieftaubenliebhaber im Brieftaubensport zu entwickeln und zu betreuen. Beste Brieftauben für bezahlbares Geld anzubieten und Jugendliche und Neuanfänger zu unterstützen. Des Weiteren ein Produkt aus der Natur zu entwickeln - mit den besten natürlichen Wirkstoffen - mit Zusatz von Vitaminen und das alles in einer Rezeptur - in einer Flasche. Der "Vital Power 500 Gold" habe ich selbst nach meinen persönlichen Vorstellungen entwickelt. Es war das einzigste Produkt mit so vielen Inhaltsstoffen aus der Natur wie kein Zweites auf dem Markt. Die Marktanalyse ergab, wenn der Züchter alle Inhaltsstoffe von anderen Anbietern seinen Tauben verfüttern mochte, dann musste er weit über 100 Euro investieren. Im "Vital Power 500 Gold" hatte er alles zusammen für 29,90€. So stelle ich mir ein sagenhaftes Preis/Leistung Verhältnis vor. Und mit diesen Inhalt (500 ml), ist der Brieftaubenfreund bei einem normalen Taubenbestand dann auch 1 Monat hingekommen. Hier nun mal der Vital Power 500 Gold:

Auf den nächsten 5 Bildern ist zu sehen. Einer der zahlreichen Messeauftritte mit eigenen kleinen, aber feinen Messestand - den ich selber aufgebaut habe. Hier z.B. in Dortmund im Jahre 2016:

Messe Dortmund Westfalenhallen


Zuchtkatalog Goldikova - Collektion 1

Meine goldene Blutlinie wurde auch von der German Racing & Breeding vermarktet. Ein Zuchtkatalog mit der Goldikova Kollektion 1 erstellt. Mir war aber auch wichtig, dass ich mit meinen Tauben - wie in der Ausrichtung der Firma erwähnt - die Neuanfänger und vorallem die Jugendlichen unterstütze. Ich habe auch z.B. 20 Jungtauben aus direkter Nachzucht von "Goldikova" für den JAK (Jugendarbeitskreis) des Verbandes gestiftet. Die Tauben sind damals an dessen Vorsitzenden Marcel Krause übergeben worden. Hier spielte Geld keine Rolle, sondern nur die Sache zum guten Zweck!

M.Krause (Rechts) vom Brieftaubenverband (JAK)

Die Gesundheit spielt nicht nur bei den Brieftauben eine große Rolle, sondern auch bei uns Menschen. Vor einigen Jahren bekam ich eine Diagnose, die meine Lebensqualität verminderte. Ich wollte aber mit Ehrgeiz und Motivation meine Aufgaben, Ideen und Zukunftsprojekte nicht fallen lassen und arbeitete strebsam Schritt für Schritt weiter. Was ich anpacke - nur mit 100% Einsatz für die Sache und Aufgabe. Halbe Sachen waren mir fremd. Trotz Krankheit habe ich immer die letzten Jahre mein Bestes gegeben. Aber 2017 musste ich selbst feststellen, dass es nicht mehr so weitergehen konnte. Die Kraft war aufgebraucht und auch auf Anraten der Ärzte habe ich beschlossen im Brieftaubensport kürzer zu treten und einen Verkauf der goldenen Blutlinie anzukündigen. Ich wollte keine Versteigerung im Internet oder ähnliches, oder alle Tauben nach China verkaufen. Nein - die Tauben sollten überwiegend in Deutschland bleiben und in guten Händen nach persönlichen kennenlernen kommen. Ich brauchte das Gefühl, dass meine Tauben irgendwie noch in der Nähe und greifbar sind.

Die nächsten Bilder zeigen eine Auswahl von Tauben der goldenen Blutlinie - die ich abgegeben habe. Eine Linie, ein Gesicht, ein Charakter:


Zum Schluss nun zum aktuellen Stand im Januar 2021. Wir alle haben ein furchtbares Jahr 2020 wegen der Corona Pandemie erlebt. Leider stecken wir gerade noch so ziemlich mitten drin und das Ende ist nicht in Sicht. Durchhalten ist weiter angesagt. Alles ist anders als es vorher war. So ein Ausmaß haben wir nicht gekannt. Ich selber gehöre zur Risikogruppe und ist deswegen auch nicht leicht. Gerade auch psychisch fordert die Pandemie einiges an Kraft ab. Mein Gesundheitszustand schwankt. Gibt Tage wo es nicht weiter scheint und die Schmerzen einen zermürben. Man muss zwingend positive Gedanken dann finden. Habe mir immer - wie Sie hier auch lesen konnten - Aufgaben im Leben gestellt und wollte sie bestmöglich umsetzen. Die Überzeugung und den Ehrgeiz zu entwickeln, was zu schaffen und Ziele zu erreichen, war und ist einer meiner positiven Eigenschaften. Aber es gehört auch ein gutes Team dazu und in manchen Fällen auch das Glück und der Zufall. Die German Racing & Breeding ist nach meinem Ausscheiden Geschichte. Aber die Sache und der Zweck haben viele Sportfreunden weiter geholfen. Man kann nicht alle zufrieden stellen und Neider gab es auch, aber diese Neider muss man sich hart erarbeiten. Ich habe durch den Brieftaubensport tolle Dinge und Momente erlebt. Viele neue nette Menschen kennengelernt und neben meiner zweiten großen Liebe dem Galopprennsport - Höhen und Tiefen erlebt. Immer wieder aufstehen und weiter kämpfen - niemals Ziele aus den Augen verlieren. Anstand und Charakter besitzen mit viel Humor dabei. Lachen ist gesund und wirklich eine gute Medizin. Ich habe in meinem Leben auch viel gelacht und nach dem Motto gelebt "Lieber jetzt als später". Aber auch gerne Älteren bzw. erfahrenen Menschen zugehört - wie mein Onkel und Mentor im Brieftaubensport Adolf Glasmacher. Leider ist mein Onkel viel zu früh im Dezember 2013 verstorben. Aber das Leben muss immer irgendwie weiter gehen. Leben vergeht, leben entsteht. 

Ich habe in den letzten 30 Jahren viele Ziele mir gesetzt und diese oft erreicht. Und auch heute lässt mich der Brieftaubensport nicht ganz los. Eine neue Aufgabe ist in mir gereift - ein neues Ziel. Muss aber bei der Umsetzung auch lernen - auf meine Gesundheit achtzugeben. Trotzdem werde ich weiter mit Hingabe und Ehrgeiz das Ziel verfolgen.

Mein neues Ziel ist: Eine Taubenlinie mit einer seltenen Farbe (Weiß - Schimmel - Blau) zu züchten, die aber mit ihrer Qualität im Blut durch Leistung und Siege im Brieftaubensport sich bewähren soll. Diese neue Linie bekommt den Namen: "Das goldene Weiß - The golden white".

Ich werde hierzu die goldene Blutlinie mit den letzten Kindern von Goldikova aus 2015 bis 2019 - die ich noch besitze bzw. zurück geholt habe - mit den besten weißen (Weiß/Schimmel) Linie(n) kreuzen. Bin mir sicher, dass sich die Kinder von Goldikova hervorragend zum einkreuzen auch in das weiße Blut eignen. Auf die ersten weißen Goldikova Enkel freue ich mich jetzt schon. Goldikova habe ich trotz sehr guter Angebote nie verkauft und sie war immer in meinem Besitz. Goldikova habe ich viel zu verdanken und bekommt bei mir selbstverständlich ihr Gnadenbrot. Die alte Dame musste ich Anfang 2020 am Eileiter in der Taubenklinik in Essen operieren lassen. Ihr ist ein Geschwür entfernt worden, was zwingend lebensnotwendig war. Seitdem kann diese außergewöhnliche Reise- und Zuchttaube aber leider keinen Nachwuchs mehr bekommen. Sie ist aktuell weiter sehr gut auf dem Posten und hat eine Figur wie noch vor 10 Jahren. Ihre neue Aufgabe als "Amme" macht sie sehr gut. 

Ich werde nun dieses "Zuchtprojekt" starten. Wenn auch Sie ein Teil des Projektes werden wollen und die außergewöhnlichen Tauben der neuen goldenen weißen Linie besitzen möchten - verbunden hoffentlich mit Erfolg im Brieftaubensport - dann nehmen Sie mit mir gerne Kontakt auf. Bin bereit, selbst motiviert und das Fundament ist gelegt. Zwei neue kleine aber feine Zuchtabteile sind erstellt und es kann mit der Zucht 2021 mit wenigen außerwählten Zuchtpaaren begonnen werden. Durch das große Glück jetzt noch einen Doppelenkel von "Eurostar" und "Wonder van Haacht" zu besitzen, bin ich zusätzlich gut im Zuchtschlag aufgestellt. Dieser Vogel - der "Wonder van Star" ist jetzt gerade frisch an "Lisakova" - eine Goldikova Tochter verpaart. Aber sehen Sie selber in der Rubrik "Zucht 2021" - hier auf der Website. Lassen Sie sich in den einzelnen Rubriken nochmal das goldene Blut, Goldikova und das neue goldene weiße Blut näher bringen. 

Haben Sie diesbezüglich oder im Allgemeinen Fragen und Interesse? Dann schreiben Sie gerne eine Email. Unter Menüpunkt "Kontakt / Impressum" (oben links) oder auf den jeweiligen Seiten am unteren Ende unter "Kontaktformular". Wir vereinbaren dann einen Telefontermin. Die Zukunft beginnt jetzt ...

Ansonsten viel Gesundheit und Erfolg mit ihren Brieftauben ...


Marc Troellsch